The black ball inside of me
Im Winter entfernt sich das Sonnenlicht über Island und hinterlässt viel Dunkelheit. Nur kurz erhebt sich die Sonne, meist hinter Wolken verhangen, dicht über dem Horizont. Im Dezember erscheint das Licht nur noch an vier Stunden pro Tag. Dann ist die Dunkelheit am dunkelsten.
Siguður Atlason ist einer der Menschen, die fernab der nächstgelegenen Stadt wohnen. Sein Zuhause ist Holmavic, ein 400 Einwohner zählender Ort in den Westfjords. Hier betreibt der Mann mit Bommelmütze das einzige Museum für Hexerei und Zauberei in Island. Er ist ein gastfreundlicher, aufgeschlossener und ausgeflippter Typ, der jeden Besucher mit seinen Geschichten für Island und die Elfen begeistern kann.
Im Winter jedoch, wenn die Besucher die Region verlassen und es ruhiger wird, fühlt er sich geschwächt. Die lang anhaltenden, dunklen Stunden beeinflussen sein Gemüt. Er fühlt sich krank, und kann kaum atmen: »Du willst nur deine Augen schließen und für eine Weile schlafen. Und dann wachst du auf und willst jedes Licht anschalten, was du finden kannst.« Siguður Atlason hat nicht genug Kraft um den ganzen Tag wach zu bleiben.
Die lang anhaltende Dunkelheit im Land beeinflusst die Einheimischen, auch wenn sie es nicht anders kennen. Der Kurzfilm von Nora Klein stellt einen Bewohner Islands mit seiner Gedankenwelt vor. Der Beitrag umkreist die Frage: Wie fühlt es sich an, wenn der Mensch so viel Dunkelheit ausgesetzt ist?